Schutz mit SystemSicherheit und Arbeitsschutz stehen in Produktionsumgebungen an oberster Stelle. 01. Januar 2022
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MiniTec bietet im Bereich Schutzsysteme neben einem breiten Produktspektrum auch maßgeschneiderte Lösungen. Für das nordhessische Unternehmen ALMO, einer der weltweit führenden Hersteller von Einmalspritzen, liefert MiniTec Schutzeinhausungen. Eine wirksame Maßnahme für Mensch und Maschine in der hochautomatisierten Fertigung sowie der Intralogistik mit einem fahrerlosen Transportsystem.

Die Firma ALMO Erzeugnisse Erwin Busch GmbH ist im hessischen Bad Arolsen ansässig. Mit 380 Mitarbeitern stellt das Unternehmen unter Reinraumbedingungen rund zwei Milliarden Einmalspritzen pro Jahr für verschiedenste medizinische Anwendungen her. Die Produkte der ALMO kommen in über 160 Ländern der Welt zur Anwendung. Die Halbteile für die Einmalspritzen, Kolbenstangen und Zylinder werden im Spritzgießverfahren aus Kunststoff hergestellt und anschließend der Weiterverarbeitung, dem Bedrucken und Montieren, zugeführt.

Da es sich bei Einmalspritzen um ein Massengut handelt, ist von jeher ein hoher Automatisierungsgrad und eine effiziente Fertigung erforderlich, um auch in Deutschland wettbewerbsfähig für den Weltmarkt zu sein.

Ein wichtiger Produktionsfaktor ist auch die Intralogistik. Durch die räumlichen Gegebenheiten, die schon vorhandenen Fördertechniken und die Infrastruktur innerhalb der Produktion hat sich ALMO für die Realisierung dieser Automatisierungsaufgabe mit einem fahrerlosen Transportsystem (FTS) entschieden. So konnte ein Großteil der Anlagen auf ihren angestammten Plätzen stehen bleiben. In der Produktion wurden auch spezielle Transportbehälter eingeführt.

Schutzsystem
Modularer Aufbau

Eine Herausforderung war, dass das gesamte System, also Fahrkurs und Übergabestationen sowie die neue Infrastruktur, modular aufgebaut und erweiterbar sein mussten. Im Rahmen des Projektes wurden insgesamt 55 Anlagen mit jeweils zwei Übergabeplätzen ausgestattet und angeschlossen sowie einige Sonderplätze, etwa für die Qualitätssicherung eingerichtet. Um den Anschluss der einzelnen Anlagen zu erleichtern, sind zunächst die Übergabestationen konstruiert und soweit standardisiert worden, dass nur drei unterschiedliche Typen von Übergabestationen zur Realisierung des Gesamtsystems benötigt wurden.
Durch die neu zu installierenden Übergabestationen sind an den verschiedenen Anlagen eine Vielzahl neuer Schnittstellen entstanden, die durch Schutzeinhausungen zu entschärfen waren.


Individuelle Schutzeinhausungen

Unter Beachtung der Bedürfnisse der Mitarbeiter, der Vorgaben des Herstellers des fahrerlosen Transportsystems, den Anforderungen des Arbeitsschutzes und der Prozessabläufe, wurde für jeden Stationstyp eine Schutzeinhausung konstruiert. Dabei wurde schnell festgestellt, dass eine Standardisierung wie bei den Übergabestationen nicht möglich war. Hier mussten individuelle Anpassungen an den einzelnen Anlagen vorgenommen werden.
Für die Realisierung der Einhausungen fiel die Wahl auf das Schutzsystem von MiniTec. Ausschlaggebend dafür waren die guten Erfahrungen mit dem Profilbaukastensystem von MiniTec. Diese kommen seit Jahren als Schutzeinhausung an den Anlagen in der Produktion zum Einsatz.


Schnell konstruiert

Hilfreich war auch das CAD-Tool iCAD Assembler von MiniTec. Hier konnten die Schutzeinhausungen in 3D konstruiert und an die jeweilige Anlage angepasst werden. Die Konstruktionsunterlagen gingen danach direkt an MiniTec. Dort wurden die Konstruktionen geprüft und ein Angebot erstellt. Von Vorteil war hier der gute Kontakt zwischen den Mitarbeitern von ALMO und MiniTec. Dadurch konnten Fragen zu den Konstruktionen schnell und unproblematisch geklärt werden und auch das konstruktive Know-how der Techniker von MiniTec floss in die neuen Schutzeinhausungen mit ein. Diese wurden dann anhand der CAD-Daten bei MiniTec vormontiert. Die Montage der einzelnen Segmente vor Ort war dann schnell und unkompliziert möglich.


Erweiterungen aufgrund von Tests

Schon bei den ersten Testläufen der fahrerlosen Transportsysteme (FTS) in den Hallen des Herstellers stellte sich dann heraus, dass umfangreiche Ergänzungen an den Schutzeinhausungen vorgenommen werden mussten, um die FTS und die Mitarbeiter sicher voneinander zu trennen. Es galt, diverse Durchgänge zwischen den Anlagen mit feststehenden, trennenden Schutzeinrichtungen zu verschließen oder mit Türen zu sichern, damit das FTS die erforderliche Leistung erbringen konnte, ohne dass die Mitarbeiter gefährdet wurden. Hier bewährte sich erneut das kompatible Baukastensystem von MiniTec, denn eine Veränderung oder Erweiterung der Schutzeinhausungen war problemlos möglich.

Unter anderem wurden zwischen den Schutzeinhausungen der Übergabestationen im Bereich der Spritzgussabteilung feststehende Trennwände installiert, da hier die Mitarbeiter nicht auf den Fahrweg hinaustreten müssen. Im Bereich der Druck- und Montageabteilung wurden Schutztüren ergänzt, um den Mitarbeitern den üblichen Zugang zu den Maschinen zu gewährleisten. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Mitarbeiter keine zusätzlichen Handgriffe ausführen mussten, wie beispielsweise das Betätigen eines Tasters. Es wurde eine denkbar einfache Lösung gefunden: Eine Tür mit Türschließer, die durch eine Lichtschranke überwacht wird.


Schutz mit System

An den Übergabestationen der Druck- und Montageabteilung wurden Lichtgitter angebracht, da hier die Transportbehälter entleert werden. Bis zur endgültigen Lösung wurde die Position der Lichtgitter dreimal überabreitet. Auch hier war von Vorteil, dass sich die zu ändernden Komponenten der Schutzeinhausung leicht ausbauen und durch neue Komponenten ersetzen ließen.

Nach MiniTecs Devise „The Art of Simplicity“ wurde eine clevere Lösung erarbeitet: Waren im ersten Ansatz noch Lichtgitter und zusätzliche Lichtschranken notwendig, um die Stationen abzusichern, konnte durch Tests und Anpassungen an den fahrerlosen Transportfahrzeugen und den Stationen bald auf die Lichtschranken komplett verzichtet werden:
Sobald sich ein FTS der Station nähert und stoppt, meldet es die Bereitschaft zur Übergabe des Behälters. Danach wird das Lichtgitter abgeschaltet und der Behälter in die Station abgegeben. Sobald das Fahrzeug das Behälterhandling abgeschlossen hat, wird das Lichtgitter wieder eingeschaltet. Erst jetzt erhält das Fahrzeug die Freigabe für die Weiterfahrt.

Mit diesen Maßnahmen auf Basis des MiniTec Schutzsystems konnte eine sichere Arbeitsumgebung für Mensch und Maschinen realisiert werden.