MiniTec SmartAssist kommt gerade auch in Werkstätten für behinderte Menschen vermehrt zum Einsatz. Dort zeigt sich, dass das Assistenzsystem nicht nur beim Anlernen und der Qualitätssteigerung unterstützt, sondern auch neue Möglichkeiten zur beruflichen Teilhabe eröffnet.
Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) sind ein Einsatzbereich, für den MiniTec SmartAssist geradezu prädestiniert ist. Denn hier kommt der Ansatz der Lösung, auf die unterschiedlichen Handicaps von Beschäftigten individuell eingehen zu können, besonders zum Tragen. Vor allem auch deshalb, weil die Gruppenleiter mit ihrem Hintergrundwissen die Anleitungen und die zum Einsatz kommenden Hilfsmittel per Editor selbst erstellen können.
Zu den MiniTec-Kunden der ersten Stunde aus diesem Umfeld zählt die Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD). Diese engagiert sich seit über 125 Jahren für Menschen mit Behinderungen sowie Kinder, Jugendliche, Familien und ältere Menschen. Ihre Tätigkeitsfelder umfassen verschiedene Bereiche der sozialen Arbeit und Teilhabe. Wohnen & Betreuung, Bildung & Förderung, Arbeit & Beschäftigung, Beratung & Unterstützung sowie unterschiedlichen Dienstleistungen. Die NRD ist an über 40 Standorten in Hessen und Rheinland-Pfalz aktiv und beschäftigt rund 2700 Mitarbeitende. In der Rheinhessen-Werkstatt (RHW) in Wörrstadt arbeiten heute rund 150 Beschäftigte mit unterschiedlichen geistigen und körperlichen Einschränkungen.
Konzentriert bei der Arbeit – unterstützt durch Bilder, Texte und Lichtsignale. Aufgrund der Hygieneanforderungen bei den Test-Sets tragen die Mitarbeiter einen Haarschutz.
Geschafft, Daumen hoch von MiniTec SmartAssist: Auch eine „Erfolgsquittung“ ist wichtig.
Mehr Effizienz und mehr Teilhabe als Ziel
Die Rheinhessen-Werkstatt konfektioniert Test-Sets für medizinische Labore. Hierbei werden pro Set verschiedene Materialien in einen Druckverschlussbeutel zusammengestellt. Wichtig ist, dass alle Materialien im Beutel enthalten sind – gar kein so leichtes Unterfangen, geht es doch um ca. 300 unterschiedliche Sets. Umso wertvolle ist hier die Unterstützung durch das Assistenzsystem von MiniTec.
Für den Einsatz von MiniTec SmartAssist hatte die Projektleiterin Stefani Hirschenkrämer von Beginn an klare Vorstellungen: „Unser Ziel war zum einen, mit dem System die Anlernzeit zu reduzieren. Zum anderen wollten wir es Beschäftigten ermöglichen, die bereits kleinere Produktionsstrecken konfektionieren, auch aufwändigere Arbeiten selbständig durchführen zu können. Dabei hatten wir dedizierte Vorgaben an den digitalen Arbeitsplatz. So musste er sich individuell an die Fähigkeiten unserer Beschäftigten anpassen lassen. Alle Konfektionierungsarbeiten für die vielen unterschiedlichen Sets mussten abbildbar sein. Und auch eine einfache Handhabung war uns wichtig. All diese Wünsche wurden von dem MiniTec-System am besten erfüllt.“
Eine wichtige Rolle spielte auch die Ergonomie. So verhindert der höhenverstellbare MiniTec Arbeitsplatz Verspannungen und Haltungsschäden durch falsche Sitzpositionen und erlaubt das abwechselnde Arbeiten im Sitzen wie im Stehen. Für Rollstuhlfahrer gibt es eine Aussparung sowie eine variierbare Unterfahrhöhe. Gleichzeitig ist die Anordnung von Werkzeugen, Messmitteln und Werkstücken den körperlichen Gegebenheiten der Beschäftigten und deren Greifraum angepasst.
Aufbau und Ablauf des Assistenz-Arbeitsplatzes
Der Assistenz-Arbeitsplatz verfügt über 10 Materialboxen, von denen zwei größere links und rechts davon platziert sind. Die restlichen acht Boxen befinden sich direkt vor dem Mitarbeiter und sind mit Pick-To-Light-Lichtleisten versehen. Darüber hinaus gibt es einen Touch-Bildschirm sowie Taster für die Interaktion mit dem Assistenzsystem. Am Monitor werden die einzelnen Arbeitsschritte angezeigt – die Aufforderungen zur Materialentnahme, der Soll-Zwischenstand sowie das Soll-Endergebnis. Durch die visuelle schrittweise Anleitung (Leuchten und Bildschirm) wird dem Beschäftigten signalisiert, welches Material er aus welchem Behältnis entnehmen muss. Dazu leuchtet an der entsprechenden Box eine grüne LED. Eine Eingriffskontrolle per Lichtschranke stellt sicher, dass das Material auch tatsächlich aus dieser entnommen wurde. Die Darstellung am Bildschirm erlaubt anschließend eine Sichtprüfung – habe ich das richtige Material entnommen im Vergleich zu dem, was am Bildschirm angezeigt wird? Ist die Konfektionierung schließlich korrekt abgeschlossen, erhält der Mitarbeiter über ein „Daumen hoch!“ Smiley eine Erfolgsbestätigung.
Editor zum Erstellen der Anleitungen
Zentraler Baustein des MiniTec Assistenzsystems ist der intuitiv bedienbarer Editor MiniTec SmartEdi, der es der Rheinhessen-Werkstatt erlaubt, die Anleitungen für die Konfektionierung der Testsets auf einfache Art und Weise selbst zu gestalten und zu hinterlegen. Für Stefani Hirschenkrämer ein klarer Pluspunkt: „Das Arbeiten mit dem Editor ist wirklich leicht, wie mit PowerPoint. Bilder und Videos lassen sich schnell hochladen und die Pick-To-Light-Leisten konfigurieren. Der Editor ist so einfach, dass unsere Beschäftigten diesen selbst bedienen können. Hierfür haben wir eine einheitliche Layoutvorlage erstellt, bei welcher klar definiert ist, wo Bilder hochgeladen werden können oder z.B. auch, welche Icons (Pfeile etc.) zur Verfügung stehen. Dazu ist das System sehr flexibel – stellt man etwa fest, dass ein neuer Zwischenschritt notwendig ist, kann dieser direkt am Arbeitsplatz eingefügt werden.“ Gerade, was den Editor betrifft, sieht die Arbeitsvorbereiterin klare Vorteile von MiniTec SmartAssist im Vergleich zu anderen Systemen.
Anpassungen in den Anleitungen lassen sich im Editor leicht umsetzen.
Stefani Hirschenkrämer ist von MiniTec SmartAssist überzeugt.
Schnelleres Einlernen, selbstständigeres Arbeiten
Der Nutzen der Lösung liegt für Stefani Hirschenkrämer auf der Hand: „Für unsere Beschäftigten eröffnet das System neue Möglichkeiten zur beruflichen Teilhabe. Zusammen mit speziell angepassten Arbeitsplätzen werden unsere Beschäftigten befähigt, selbständig Arbeiten durchzuführen, auch nach kurzer Einarbeitungszeit. MiniTec SmartAssist erlaubt ein schnelleres Erlernen von Arbeitsprozessen und sorgt bei unseren Beschäftigten für mehr Selbstbewusstsein. Denn durch das System können sie nun ein komplettes Set packen und nicht z. B. nur ein Röhrchen zudrehen. Last but not least werden unsere Fachkräfte entlastet, da sie jetzt nicht mehr die ganze Zeit den Einarbeitungsprozess begleiten müssen.“